Lexikon

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Abflussvolumen

Summe der in einem Zeitraum abgeflossenen Wassermenge.

Abwasser

Durch häuslichen, gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen und sonstigen Gebrauch verunreinigtes Wasser. Hierzu gehört auch das aus bebauten Gebieten abfließende Regenwasser.

Abwasserableitung

Der Transport von Abwasser in Kanalnetzen zu den Klärwerken. Zur Abwasserableitung gehört auch der Betrieb von Sonderbauwerken wie Pumpwerken oder Regenwasserrückhaltebecken.

Abwasserbehandlung

Die Reinigung von Abwasser in Kläranlagen durch biologische, chemische und mechanische Verfahren.

Abwasserkanal

Zumeist unterirdisch verlegte Rohre zum Transport von Abwasser zur Kläranlage.

Abwasserlauf

Offener, meist mit Sohlschalen aus Beton versehener Gewässerlauf, der für den Transport von Abwasser genutzt wird.

Advektiv

bezogen auf Niederschläge: ein Niederschlagstyp, der an horizontale Luftbewegungen gebunden ist und sich häufig in Form von Dauerregen darstellt.

Ausbaugrad

Bezeichnung für die Leistungsfähigkeit eines Gewässers / einer Anlage in Bezug auf das abführbare Hochwasserereignis.

Auslassbauwerk

Bauliche Einrichtung, um den geregelten Austritt von Wasser aus Kanälen, Abwasserleitungen und Abwasserdruckleitungen zu ermöglichen.

Bachpatenschaft

Meist ehrenamtliche Unterstützung des nach den Wassergesetzen verantwortlichen Unterhaltungsverpflichteten bei der Aufgabe, das Ökosystem eines Gewässers und seine Uferbereiche in einem naturnahen Zustand zu erhalten oder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen. Bachpatenschaften fördern damit u. a. das öffentliche Bewusstsein für die Erhaltung intakter, naturnaher Gewässer. Besonders für junge Bürger eine Möglichkeit, an einem interessanten und nützlichen Projekt aktiv mitzuwirken.

Bemessungsabfluss / Bemessungswassermenge

(Hochwasser-)Abflussmenge zur Bemessung von Hochwasserschutzanlagen unter Berücksichtigung eines evtl. vorhandenen Freibords.

Bemessungsereignis

Hochwasserereignis einer bestimmten Jährlichkeit (z. B. HW100) zur Bemessung von Hochwasserschutzanlagen.

Bemessungsgrenze

Maximale Belastung einer Anlage entsprechend ihrer Bemessung (z. B. Hochwasserschutzeinrichtung).

Bergsenkung

Absenkung der Erdoberfläche als Folge der Bildung eingestürzter, unterirdischer Hohlräume durch den Bergbau. Verhindert den Bau unterirdischer Abwasserkanäle.

Biotop

Einheitlicher, gegen benachbarte Gebiete gut abgegrenzter Lebensraum, in denen bestimmte Tier- und Pflanzenarten in einer Lebensgemeinschaft zusammenleben.

Deichversagen

Annahme eines vollständigen, plötzlichen Versagens eines Hochwasserdeiches mit Einströmen eines Teils der Abflusswelle in das Gebiet hinter dem Deich.

Eindeichung

Hochwasserschutz durch Bau von Deichen an den Ufern von Gewässern. Überall dort erforderlich, wo der Wasserspiegel von Gewässern zeitweilig stark ansteigt und das Gewässer nicht ausreichend tief im Einschnitt verläuft, um für einen natürlichen Hochwasserschutz zu sorgen.

Einstautiefe

Höhe des Wassers über Gelände in [m] in überfluteten Gebieten.

Einstauvolumen / Einstauvolumina

Im betrachteten Zeitraum einem Überflutungsgebiet zufließende Wassermenge.

Erosion / Bodenerosion

Die Abtragung lockerer Bodenteile der Erdoberfläche durch Wasser oder Wind wird als Erosion bezeichnet. Erosion ist an vielen Stellen der Erde ein natürlicher Prozess, wird aber weltweit durch Nutzung der Böden verstärkt oder oft sogar erst ausgelöst.
Ob und in welcher Höhe es zur Erosion durch Wasserabspülung kommt, hängt

  1. von äußeren Faktoren wie Art und Menge des Niederschlages, der Geländeform, der Vegetationsart, der Vegetationsdichte und der Landnutzung sowie
  2. den Bodeneigenschaften (Bodengefüge, Gehalt an organischer Substanz, Durchwurzelung) ab. Besonders gefährdet sind Brachflächen und Pflanzenkulturen, bei denen die Pflanzen in weitem Abstand zueinander (z. B. Mais, Rüben, Kohl, Wein) und auf Böden ohne festem Gefüge stehen.

Schwerwiegend ist auch der ausgedehnte Anbau spät aufwachsender Feldfrüchte wie Mais und Zuckerrüben, zu deren Gunsten die Böden wochenlang ohne Schutz gegenüber Wind und Wasser offen gehalten werden. Bodenverschleppung durch strömendes Wasser kann, abhängig von der Hangneigung des Geländes, der Bodenart, ihrem Wasseraufnahmevermögen und dem Bewuchs, als Flächen-, Rillen-, Graben- oder Tunnelerosion auftreten.

Der moderne Ackerbau, der mit seiner Bodenbearbeitung, mit viel Hackfruchtfläche und dem Verschwinden der Hecken und Feldraine das natürliche Bodengefüge negativ überprägt, begünstigt jede Art von Erosion. Seit 1960 hat der Bodenabtrag in der BRD um ca. 60% zugenommen, der Verlust liegt bei 4-8 mm Boden pro Jahr. Erosion kann weder von der Bodenneubildung (ca. 0,1 mm/Jahr) kompensiert, noch anderweitig rückgängig gemacht werden.

Neben Ackerland sind auch Wald- und Grünlandböden sowie Siedlungsböden von Erosion betroffen. Besonders anfällig sind Böden an Berghängen in höheren Mittelgebirgen (oberhalb 1.200-1.300 m) und im Hochgebirge.

Die dauerhafte, dichte Pflanzendecke (Wald-, Strauch-, Stauden- oder Graslandbestände), die mit ihrer bodenbildenden und schützenden Funktion Erosion verhindert, wird durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt bzw. beschädigt: Übermäßiger Verbrauch durch Umnutzung in Siedlungs- und Industrieflächen, Straßen, Wirtschafts- und Wanderwege sowie Skiabfahrten, zu hohe Wildbestände und ungeregelte / zu starke Beweidung durch Nutztiere.

Extremereignis

Für extreme Hochwasserereignisse oberhalb der Bemessungsgrenzen der Hochwasserschutzanlagen gibt es verschiedene Szenarien:

  • HWextrem_ul: Extremes Hochwasserereignis mit angenommener unendlicher Leistungsfähigkeit des Gewässers und seiner Deiche
  • HWextrem: Extremes Hochwasserereignis mit angenommenem Deichversagen am ersten Überlastungsbereich
  • HWextrem_üs: Extremes Hochwasserereignis mit überströmsicherer Ausbildung der Deichkronen in allen Überlastungsbereichen
  • HWextrem_b: Extremes Hochwasserereignis ohne Rückstaueinflüsse durch Brücken

Technische Hochwasserschutzanlagen haben eine Bemessungsgrenze. Bis zu dieser Bemessungsgrenze gewähren sie den geplanten Schutz vor Überschwemmungen. Treten bei Extremereignissen höhere Wasserstände auf oder übersteigt die Dauer des Hochwassers die Auslegung kann es zu Überschwemmungen kommen.

Fließgewässer

Fließgewässer fließen im Gegensatz zu stehenden Gewässern bei ausreichender Vorflut durch die Schwerkraft von der Quelle bis zum Meer.

Freibord

Senkrechter Abstand zwischen Wasserspiegel beim Bemessungsereignis und Deichkrone als Reserve für Windstau, Wellenschlag, Eisgang und evtl. Sicherheitszuschlag (vgl. DIN 19712, Flussdeiche).

Freiraumentwicklung

Gestaltung von durch den Emscher-Umbau aufgewerteten Freiräumen, vor allem an den Grünzügen entlang der Emscher.

Fremdwasser

Wasser, das aus fremden Quellen einem Schmutzwassernetz bzw. einer Kanalisation zufließt: Infolge von Undichtigkeit des Rohrnetzes eindringendes Grundwasser oder durch fehlerhaft angeschlossene Grundstücksentwässerungen eingeleitetes Wasser oder zufließendes Oberflächenwasser.

Gewässerumbau

(Behutsame) bauliche Veränderung eines überformten Gewässers, um einen besseren ökologischen Zustand zu erreichen. Beispiel Emschersystem: Nach der Entfernung der Sohlschalen und dem Bau eines Abwasserkanals kann dieses als Abwasserlauf genutzte Gewässer wieder in einen möglichst naturnahen Zustand versetzt werden. Es sucht sich dabei seinen Lauf innerhalb vorgegebener Grenzen selbst, bildet gewässertypische Uferstrukturen aus und wird wieder von seiner charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt besiedelt.

Großschadensereignis

Hier Hochwasserereignis, durch das Leben oder Gesundheit zahlreicher Menschen oder erhebliche Sachwerte gefährdet sind und in dem aufgrund eines erheblichen Koordinierungsbedarfs eine rückwärtige Unterstützung der Einsatzleitung erforderlich ist, die von einer kreisangehörigen Gemeinde / kreisfreien Stadt nicht geleistet werden kann (vgl. FSHG, 1998, §1 Absatz 3).

Grundwasser

Wasser, das aufgrund der Versickerung von Niederschlägen die im Boden und Gestein vorhandenen Hohlräume zusammenhängend ausfüllt.

Hochwasser

Gewässerzustand, bei dem der Wasserstand deutlich über dem normalen Pegelstand liegt und meist zu Überflutungen führt. Es wird zwischen fluvialer und pluvialer Überflutung unterschieden:

fluviale Überflutung: Überflutung aus dem Gewässer
pluviale Überflutung: Überflutung durch Sturzfluten aus Starkregen weit ab vom Gewässer

Hochwasserrisikomanagement

Mit dem „Hochwasserrisikomanagement“ hat die Europäische Union einen neuen Begriff verbindlich eingeführt. Ziel ist, Hochwasser bedingte Risiken nachhaltig zu minimieren. Dafür sollen auf regionaler Ebene verschiedene Disziplinen wie Wasserwirtschaft, Raumplanung, Bauleitplanung, Ver- und Entsorgung, Denkmalschutz, Katastrophenschutz und Wirtschaft in einem kontinuierlichen, zyklischen Prozess enger zusammenarbeiten und gemeinsam ein Maßnahmenpaket schnüren – den sogenannten Hochwasserrisikomanagementplan. Wichtige Bestandteile dieser Maßnahmen sind Gefahrenkarten, in denen Überflutungen, die aus Gewässern kommen können, abgebildet sind. Überflutungsrisiken infolge von Starkregen sind in Deutschland nicht in diesen Gefahrenkarten vermerkt.

Hochwasserrückhaltebecken

Stauanlage, deren Hauptzweck die Regulierung der Abflussmenge eines Fließgewässers bei Hochwasser ist.

Hochwasserschutz

Schutz von Bevölkerung und Sachwerten vor Überschwemmungen durch Hochwasser. Für den Hochwasserschutz werden technische Maßnahmen wie Deiche, Rückhaltebecken oder Retentionszonen sowie eine organisatorische Infrastruktur eingesetzt.

Jährlichkeit

Eintretenshäufigkeit; z. B. HW100: ein Hochwasser, das statistisch im Mittel einmal in 100 Jahren auftritt.

Kanalisation

Anlage zur Sammlung und Ableitung von Abwasser, Regen- und Schmelzwasser durch unterirdische Kanäle.

konvektiv

bezogen auf Niederschläge: ein Niederschlagstyp, der an vertikale (aufsteigende) Luftbewegungen gebunden ist und sich häufig in Form von Schauerregen darstellt.

Kreislauf des Wassers

Zirkulation des Wassers auf regionaler wie globaler Ebene. Wasser verdunstet (überwiegend) aus dem Meer, bildet Wolken und gelangt als Regen auf die Erdoberfläche. Hier fließt es durch die Gewässer wieder ins Meer zurück, wenn es nicht zeitweilig im Grundwasser bzw. in Gletschern gespeichert oder vom Menschen genutzt wird. Die Gesamtmenge des Wassers auf der Erde bleibt dabei weitgehend gleich, es befindet sich nur an wechselnden Orten und in wechselnden Aggregatzuständen.
Siehe Wasserkreislauf

Nachhaltigkeit

Die Nutzung eines erneuerbaren Systems in einer Weise, die ermöglicht, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise nachwachsen kann.

Naturnaher Gewässerumbau / ökologischer Umbau

Die Schaffung eines Gewässerzustands, der sich dem natürlichen Zustand so weit wie möglich annähert. So werden beispielsweise Sohlschalen aus Beton entfernt und dem Gewässer möglichst viel Raum zur Entwicklung natürlicher Uferformen zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zur vollständigen Renaturierung können dem naturnahen Gewässerumbau aber durch umgebende Architektur oder Hochwasserschutzmaßnahmen Grenzen gesetzt sein.

Naturnahes Gewässer

Ein Gewässer mit vielfältiger Tier- und Pflanzenwelt sowie einer typischen Uferstruktur. Bei einem Flachlandfluss wie z. B. der Emscher bedeutet dies einen gewundenen Verlauf mit steilen Prallhängen und flachen Gleithängen sowie häufig überfluteten Auen.

Niederschlagswasser

Regenwasser, das auf der Oberfläche in ein Entwässerungssystem oder einen Vorfluter abfließt.

Öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaft

In Deutschland wird die Wasserwirtschaft überwiegend von öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen getragen. Mehr als zwei Drittel der Trinkwasser- und mehr als 90 Prozent der Abwasserbetriebe sind öffentlich-rechtlich organisiert. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt und trägt durch hohe Leistungsqualität und vergleichsweise geringe Gebühren zur Daseinsvorsorge der Bürger bei.

Ökologie

Eine wissenschaftliche Teildisziplin der Biologie, die sich mit den Wechselbeziehungen der Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt beschäftigt.

Polder

Einzugsgebiet ohne natürlichen Oberflächenabfluss zu einem Gebietsausgang; auch künstlich entwässertes Gebiet.

Poldergebiet

Ein unterhalb des Grundwasserspiegels gelegenes Gebiet, das durch Abpumpen des Wassers mit Hilfe von Pumpwerken trocken gehalten werden muss.

Potenzielles Überflutungsgebiet

Hinter Hochwasserschutzeinrichtungen liegendes Gelände (Polderfläche), das beim Versagen oder Überströmen von Hochwasserschutzeinrichtungen überflutet wird (vgl. NRW-Arbeitsgruppe Ermittlung und Festsetzung von Überschwemmungsgebieten, 2001).

Pumpwerk

Wasserwirtschaftliche Anlage, die überall dort benötigt wird, wo Wasser nicht durch die Schwerkraft in die gewünschte Richtung abfließt. Beispiele sind Gewässerpumpwerke, Abwasserpumpwerke oder Hochwasserpumpwerke.

Regenwasser

Niederschlagswasser, das auf der Oberfläche in ein Entwässerungssystem oder einen Vorfluter abfließt.

Regenwasserprojekte

Projekte, in denen ein natürlicher Umgang mit Regenwasser praktiziert wird. Das Regenwasser wird dabei nicht mehr in die Kanalisation abgeleitet, sondern kann an Ort und Stelle natürlich versickern oder wird in ein benachbartes Gewässer geleitet.

Regenwasserversickerung

Im Gegensatz zur Ableitung in einen Kanal versickert Regenwasser hier im Boden und kommt auf diese Weise dem Grundwasser zugute.

Retentionsräume

Flächen, die bei Hochwasser ohne Gefährdung der Bevölkerung oder erhebliche Sachschäden überflutet werden können. Die Rückhaltung großer Wassermengen verringert so die Scheitelhöhe des Hochwassers.
Siehe Rückhalteflächen

Rückhalteflächen

Flächen, die bei Hochwasser ohne Gefährdung der Bevölkerung oder erhebliche Sachschäden überflutet werden können. Die Rückhaltung großer Wassermengen verringert so die Scheitelhöhe des Hochwassers.
Siehe Retentionsräume

Schaden / Schadenspotenzial

hier synonym verwendet als der durch ein Hochwasserereignis auftretende Wertverlust an Gebäuden, Infrastruktureinrichtungen und Flächen (abhängig von Siedlungsdichte, Nutzung und Einstautiefe). Wenn man davon ausgeht, dass ein dargestelltes Überflutungsszenario wirklich eintrifft, entsteht ein realer Schaden, der einen bestimmten Teil des potenziellen Schadens umfasst. In diesem Sinne wird hier von Schaden bzw. Schäden gesprochen, obwohl die dargestellten Szenarien noch nicht eingetreten sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht eintreten werden.

Schutzgrad

ähnlich Ausbaugrad, aber mit Bezug auf zu schützende Güter hinter Hochwasserschutzeinrichtungen.

Stadtentwicklung

Steuerung der Gesamtentwicklung der Stadt, die neben der Planung der baulich-räumlichen Entwicklung (Stadtplanung) auch die gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Entwicklung umfasst.

Starkregen

Kommen bei einem Regenereignis in kurzer Zeit große Niederschlagsmengen zusammen, spricht man von Starkregen. Starkregen stammt meist aus konvektiver Bewölkung und kann in kurzer Zeit zum Anschwellen von Bächen und Flüssen führen. Bei länger anhaltendem Starkregen sind auch Bodenerosionen (Abschwemmung) und Hangrutsche bzw. -abgänge nicht ausgeschlossen.

Laut Definition handelt es sich ab einer Menge von 5 mm innerhalb von 5 Minuten bzw. ab 20 mm in einer Stunde um Starkregen. Der Deutsche Wetterdienst warnt in 2 Stufen vor Starkregen, wenn voraussichtlich folgende Schwellenwerte überschritten werden:

Regenmengen >= 10 mm / 1 Std. oder >= 20 mm / 6 Std. (Markante Wetterwarnung)
Regenmengen >= 25 mm / 1 Std. oder >= 35 mm / 6 Std. (Unwetterwarnung)

Der Regen wird in „mm“ oder „Liter pro Quadratmeter“ gemessen. Beide Einheiten sind identisch. Regenmengen von 10 mm entsprechen einem Eimer mit 10 Litern Wasser, den man auf eine Fläche von einem Quadratmeter leert. Auf dieser Fläche steht das Wasser dann exakt 10 mm hoch.

Sturzflut

Von einer Sturzflut spricht man, wenn innerhalb von sechs Stunden nach einem starken Regenereignis riesige Wassermengen über ein Gebiet hereinbrechen (http://www.atmosphere.mpg.de).
Sturzfluten können in zwei Gruppen klassifiziert werden:

  1. Sturzfluten im Flachland und
  2. Sturzfluten im Hügelland oder Mittelgebirge.

Beide Typen unterscheiden sich in ihrer Strömungs- und Abflusscharakteristik (http://www.buw-output.uni-wuppertal.de). Bei einer Flachlandsturzflut kommt es zu Überlastungen lokaler Abwasser- und Entwässerungssysteme. Bei einer Sturzflut in Hanglagen treten sehr hohe Fließgeschwindigkeiten auf. Von den Wassermassen werden große Mengen an Material transportiert, die zu enormen Ablagerungen führen und Abwasser- und Entwässerungssysteme verstopfen.
Eine Sturzflut trifft die Bevölkerung meist unvorbereitet.

Trockenwetterzufluss

Zufluss einer Kläranlage, der weder durch Regenereignisse noch Tauwetter beeinflusst ist.

Überflutungsgebiet

Gebiet zwischen oberirdischen Gewässern und Deichen oder Hochufern sowie sonstiges Gebiet, das bei Hochwasser überschwemmt oder durchflossen oder das für Hochwasserentlastung oder Rückhaltung beansprucht wird (NRW-Arbeitsgruppe, 2001).

Unwetter / Extremwetterereignis / Wetteranomalie

Sammelbegriffe für extreme Wetterereignisse. Diese Wetterereignisse bewirken oft hohe Sachschäden, Katastrophen und Lebensgefahr für viele Menschen.
Der Deutsche Wetterdienst definiert folgende Ereignisse als Unwetter, wenn die genannten Schwellen überschritten werden:

Bezeichnung Kriterien zu Unwetterwarnungen
Gewitter mit Hagel (Körner größer als 1,5 cm) oder mit Starkregen oder mit Sturm oder Orkan
Sturm Orkanartige Böen von 11 Bft. (in 10 m Höhe gemessen)
Orkan mind. 12 Bft. (in 10 m Höhe gemessen)
Starkregen mehr als 20 l/m² in 1 Stunde oder mehr als 35 l/m² in 6 Stunden
Dauerregen mehr als 40 l/m² in 12 Stunden oder mehr als 50 l/m² in 24 Stunden oder mehr als 60 l/m² in 48 Stunden

Versiegelungsgrad

Anteil der Fläche einer Region, die durch Gebäude, Verkehrsflächen etc. nicht mehr für die natürliche Versickerung von Regenwasser zur Verfügung stehen.

Wasserkreislauf

Siehe Kreislauf des Wassers

Wasserspiegellage / Wasserspiegel

Höhe der Wasseroberfläche an einer bestimmten Stelle zu einer bestimmten Zeit (abhängig vom Abfluss).

Wasserverschmutzung

Verunreinigung von Wasser durch die Einleitung kommunaler oder industrieller Abwässer.

Wasserwirtschaft

Nach DIN 4049 die zielbewusste Ordnung aller menschlichen Einwirkungen auf das ober- und unterirdische Wasser. Die Gewässer sind nach § 1a Wasserhaushaltsgesetz (WHG) so zu bewirtschaften, dass sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen Einzelner dienen und dass jede vermeidbare Beeinträchtigung unterbleibt.